1. Prozesstag oder der Versuch ein liebes Gericht zu sein

! 2. Prozesstag fängt früher an !

Am ersten Prozesstag der zweiten Instanz wurde über 10 Stunden hinweg verhandelt ohne dass es zu einem Abschluss gekommen ist. Obwohl allen Beteiligten klar war, dass dieses Verfahren längst nur noch die Unfähigkeit des Justizsystems und die Lächerlichkeit der Vorwürfe offenbarte weigerte sich die Staatsanwaltschaft bis zum Ende konsequent das Verfahren einzustellen.

Das Gericht wahr während der Verhandlung stets bemüht dem Ganzen einen möglichst rechtsstaatlichen Anstrich zu verleihen. Etwas das durch die an alle Ecken auftretende Transfeindlichkeit aber kaum gelang. So wurde Frettchen bereits im Vorfeld des Verfahrens durch das Gericht konsequent misgendert und dadurch beleidigt. Auch mussten sich Alle im Laufe des Verfahrens wiederholt Monologe dazu anhören dass es ja ach so schwierig sei Trans-Menschen korrekt anzureden und überhaupt hätten Trans-Menschen gefälligst dankbar zu sein wenn es dann doch mal klappt. Polizeizeugen, die dort waren um wegen Frettchens angeblicher Beleidigung auszusagen, wurde von Seiten der vorsitzenden Richterin bereits vorab erlaubt Frettchen zu misgendern (und damit zu beleidigen) da “ja Allen mal Fehler passieren”. Davon wurde dann auch reichlich Gebrauch gemacht.

Davon dass auch Transmenschen das Recht haben nicht ständig beleidigt zu werden und das sogar von ganz tollen hohen Gerichten bestätigt wurden wollte das Gericht nichts hören. Das mit dem Rechtsstaat ist eben nur wichtig wenn’s einem gerade in den Kram passt. Da wird schon auch mal großzügig über gerichtlich erstrittene Personenstandsänderungen hinweggesehen. Nicht dass diese als Grundlage zählen sollten, wie wir Trans-Menschen ansprechen, aber es zeigt doch recht deutlich wie die Prioritäten gesetzt werden. An den angeblichen Beleidigungen, die während des lebensbedrohlichen Klettereinsatzes gefallen sind, war das Gericht stattdessen sehr interessiert. Hier gab es das was zu erwarten war. Polizeizeugen die Beleidigungen dazu erfinden, die so nachweislich nie gefallen sind. Leider wurde mitgefilmt, upsi. Ein Staatsanwalt der versuchte den Belastungseifer der Bullen zu decken wo es nur ging. Und ein Video der lebensgefährlichen Räumung bei dem sich jeder Mensch mit einem Funken Verstand nur fragen kann wie eins so dreist sein kann und da ernsthaft noch Anzeige wegen Beleidigung zu stellen. Geschweige denn Frettchen 7 Tage wegzusperren und das allen Ernstes noch zu verhandeln. Der Verhandlungstag endete damit, dass das Gericht Frettchen dazu zwang alle weiteren Anträge gesammelt zu stellen. Damit hat das Gericht Frettchens Rechte sich zu verteidigen erneut beschnitten und sich das Ablehnen der Anträge schlicht einfacher gemacht.

Der nächste Verhandlungstag ist am 5.12.2022 um 10:00 Uhr im Sitzungssaal B 280 (2. Stock), Nymphenburger Str. 16, 80335 München.

Mit ganz Transfeindlichkeit garniert wird dann vermutlich die Ablehnung aller von Frettchen gestellten Anträge verkündet, die Plädoyers von Verteidigung und Staatsanwaltschaft gehalten und abgeurteilt.

Eine rege Teilnahme ist erwünscht. Es muss auch nicht davor zurückgeschreckt werden kund zu tun was eins von alle dem so hält.