2. Prozesstag oder alle Erwartungen erfüllt

Am zweiten Prozesstag wurden recht unspektakulär Formalien abgearbeitet und verurteilt. Zwischen den Zeilen stand er im Hinblick auf Menschenverachtung dem ersten Prozesstag in nichts nach.

Gestartet wurde mit einer Erklärung der Richterin, dass sie bemüht ist Frettchen nicht mehr in jedem Brief zu misgendern (und dadurch zu beleidigen) und das auch in der Verwaltungssoftware hat eintragen lassen. Das alles 11 Monate nachdem Frettchen das Gericht auf den rechtlich korrekten Personenstand hingewiesen hat und über den kompletten Zeitraum hinweg vom Gericht beleidigt wurde. Garniert wurde das mit ganz viel Betonung dessen wie umständlich dass doch alles wäre und dass Trans-Menschen doch dankbar dafür zu sein hätten wenn ihnen ein paar Grundrechte zugebilligt werden.

Dann erfolgte wie erwartet die Ablehnung aller Anträge. Die einzige Überraschung: Das Gericht hat klar zugegeben, dass die Situation lebensgefährlich war und sieht es als erwiesen an, dass durch ähnliche Kletterräumungen der Polizei schon Aktivistis schwer verletzt wurden. Das alles hinderte freilich niemanden daran Frettchen zu verurteilen.

Der Staatsanwalt lies es sich dann auch nicht nehmen über die Hälfte seines Plädoyers dafür zu verwenden, auszuführen wie wenig er persönlich von Trans-Menschen hält. Das alles wie gehabt mit reichlich misgendern, welches er sich trotz Frettchens Einschreiten nicht verbieten lies, vorgebracht. Nachdem er Frettchen also mehrfach und bewusst beleidigte forderte er eine ungewöhnlich hohe Strafe von 70 Tagessätzen.

Das Gericht folgte dieser absurden Logik und verurteilte letztlich zu 40 Tagessätzen für eine “Beleidigung” in einer Situation die es, per Beschlussfassung kurz vorher, als lebensbedrohlich eingestuft hat. Aber es ging ja nie um die Beleidigung, es geht darum, dass Waldbesetzungen bestraft gehörigen und wenn die vorgeschobenen Gründe noch so an den Haaren herbeigezogen sind. Für die Verteidigung der in Bayern herrschenden Ordnung ist jedes Mittel recht.

Gegen das Urteil wurden Rechtsmittel eingelegt und wir warten mal ab ob wir im Jura-Rolett gewinnen und das Urteil aufgehoben wird.